Rheumahand
Die Rheumahand beschreibt eine Reihe von Veränderungen und Symptomen an den Händen, die als Folge von rheumatoider Arthritis (RA), einer chronischen entzündlichen Gelenkerkrankung, auftreten. Die Rheumatoide Arthritis kann unbehandelt durch Entzündung der Synovialmembranen der Gelenke zu Schwellungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkung und letztendlich zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels und der Knochen führen. An den Händen manifestiert sich dies durch eine Reihe charakteristischer Veränderungen, die die Funktionalität erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität der Betroffenen mindern können.
Ursachen und Risikofaktoren
Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, deren genaue Ursache unbekannt ist. Genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und Lebensstil scheinen jedoch eine Rolle zu spielen. Risikofaktoren umfassen Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen), Alter, Rauchen und familiäre Vorgeschichte.
Symptome der Rheumahand
- Schmerzen und Steifigkeit: Besonders ausgeprägt in den Morgenstunden oder nach längerer Inaktivität.
- Schwellungen von Gelenken: Aufgrund der Entzündung der Synovialmembran.
- Deformitäten: Typische Veränderungen umfassen die Ulnardeviation (Abweichung der Finger zur Elle hin), Schwanenhalsdeformitäten (Überstreckung im mittleren Fingergelenk bei gleichzeitiger Beugung im Endgelenk) und Knopflochdeformitäten (Beugung im mittleren Fingergelenk bei Überstreckung im Endgelenk).
- Knötchen: Rheumaknötchen können an den Streckseiten der Gelenke auftreten.
- Verminderte Greifkraft und Schwierigkeiten bei der Ausführung feinmotorischer Tätigkeiten.
Diagnose
Die Diagnose basiert auf der Anamnese, klinischen Untersuchung und wird durch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT sowie Bluttests zur Identifikation spezifischer Marker für rheumatoide Arthritis unterstützt.
Behandlung
Die Behandlung der Rheumahand zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die Funktion zu erhalten oder wiederherzustellen.
Medikamentöse Therapie
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs): Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
- Kortikosteroide: Können oral oder als Injektion direkt in das Gelenk verabreicht werden, um Entzündungen zu reduzieren.
- Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs): Hemmen die Krankheitsprogression und verbessern die Symptome.
- Biologika: Zielgerichtete Medikamente, die spezifische Bestandteile des Immunsystems hemmen, welche an der Entzündungsreaktion beteiligt sind.
Chirurgische Behandlung
In fortgeschrittenen Fällen oder bei schweren Deformitäten kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein. Optionen umfassen Synovektomie (Entfernung der entzündeten Synovialmembran), Sehnenreparatur, Gelenkersatz oder -versteifung (Arthrodese).
Physio- und Ergotherapie
Diese Therapieformen sind essentiell, um die Beweglichkeit zu erhalten oder zu verbessern, die Muskelkraft zu stärken und den Betroffenen den Umgang mit Hilfsmitteln für den Alltag zu lehren.
Prävention und Management
Obwohl eine vollständige Prävention der Rheumahand nicht möglich ist, kann ein frühzeitiger Behandlungsbeginn die Symptome lindern und die Progression der Erkrankung verlangsamen. Das Management umfasst regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Vermeidung von Rauchen und Anpassungen im Alltag, um die Belastung der Gelenke zu minimieren.
Fazit
Die Rheumahand stellt eine signifikante Beeinträchtigung dar, die frühzeitige und umfassende Behandlungsansätze erfordert. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, möglicher chirurgischer Intervention und unterstützenden Therapien können viele Betroffene eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome und der Handfunktion erreichen.
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