Hallux rigidus (Großzehenarthrose)

Hallux Rigidus ist eine Form der Arthrose, die das Großzehengrundgelenk betrifft. Es handelt sich um die am häufigsten vorkommende degenerative Erkrankung am Fuß und führt zu Schmerzen, Steifigkeit und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Großzehe. Mit fortschreitender Erkrankung kann die Bewegungsfähigkeit der Zehe zunehmend eingeschränkt werden, was das Gehen und Stehen beeinträchtigt. Hallux Rigidus entwickelt sich meist schleichend und betrifft häufig Erwachsene im mittleren und höheren Lebensalter, kann aber auch bei jüngeren Personen auftreten.

Ursachen

Die genauen Ursachen für den Hallux rigidus sind nicht vollständig geklärt, mögliche Faktoren umfassen:

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung deutet auf eine genetische Komponente hin.
  • Mechanische Überlastung: Übermäßige Belastung oder wiederholte Mikrotraumata können zur Entwicklung beitragen.
  • Fehlstellungen: Bestehende Fußfehlstellungen wie ein erhöhter erster Mittelfußknochen können das Risiko erhöhen.
  • Verletzungen: Frühere Verletzungen des Großzehengrundgelenks können degenerative Veränderungen beschleunigen.
  • Entzündliche Gelenkerkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis können ebenfalls zu Hallux Rigidus führen.

Symptome

Die Symptomatik des Hallux rigidus entwickelt sich in der Regel allmählich und kann umfassen:

  • Schmerzen im Großzehengrundgelenk: Besonders beim Gehen, Laufen oder bei Belastung.
  • Steifigkeit: Einschränkung der Beweglichkeit, die das Abrollen des Fußes beim Gehen erschwert.
  • Schwellung und Entzündung im Bereich des betroffenen Gelenks.
  • Entwicklung von Knochenspornen: Diese können zu einer sichtbaren Vergrößerung und Deformität des Gelenks führen.

Diagnose

Die Diagnose des Hallux rigidus basiert auf:

  • Klinischer Untersuchung: Bewertung der Symptome, Überprüfung der Beweglichkeit und Suche nach sichtbaren Veränderungen am Gelenk.
  • Bildgebenden Verfahren: Röntgenaufnahmen des Fußes können den Grad der Gelenkabnutzung, das Vorhandensein von Knochenspornen und andere strukturelle Veränderungen aufzeigen.

Behandlung

Die Behandlung des Hallux rigidus zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Funktion der Großzehe so weit wie möglich zu erhalten.

Konservative Behandlung

  • Anpassung des Schuhwerks: Schuhe mit ausreichend Platz und einer steifen Sohle können die Belastung des Gelenks verringern.
  • Orthopädische Einlagen: Spezielle Einlagen können helfen, den Druck auf das Großzehengrundgelenk zu verteilen.
  • Physiotherapie: Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Stärkung der umgebenden Muskulatur.
  • Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Intervention notwendig sein. Mögliche operative Verfahren umfassen:

  • Cheilektomie: Entfernung von Knochenspornen und abgenutztem Gewebe zur Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Umstellung der gelenknahen Knochen zur Besserung der Beweglichkeit und Entlastung des Drucks auf die Gelenkflächen.
  • Arthrodese: Versteifung des Großzehengrundgelenks in einer funktionalen Position.
  • Gelenkersatz: Ersatz des betroffenen Gelenks durch ein künstliches Gelenk, obwohl dies weniger häufig durchgeführt wird.

Prävention

Spezifische Präventivmaßnahmen gegen Hallux rigidus gibt es nicht, jedoch können allgemeine Maßnahmen wie das Tragen von passendem Schuhwerk, die Vermeidung von Überlastung und regelmäßige Fußübungen die Beschwerden lindern.

Fazit

Hallux Rigidus ist eine fortschreitende Erkrankung, die ohne angemessene Behandlung zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapiestrategien sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Funktion der Großzehe so weit wie möglich zu erhalten. Bei persistierenden Beschwerden kann eine operative Korrektur notwendig sein, um die Lebensqualität zu verbessern.

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