Achillessehnenriss

Ein Achillessehnenriss ist eine schwere Verletzung, die durch den teilweisen oder vollständigen Riss der Achillessehne, der starken Sehne, die die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein verbindet, charakterisiert wird. Diese Verletzung tritt häufig bei Sportlern auf, kann aber auch Personen treffen, die plötzliche Beschleunigungen oder abrupte Bewegungen ausführen. Der Riss der Achillessehne führt zu Schmerzen, Schwellungen und einer signifikanten Beeinträchtigung der Gehfähigkeit.

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für einen Achillessehnenriss sind:

  • Überlastung: Plötzliche Steigerung der körperlichen Aktivität ohne angemessene Vorbereitung.
  • Trauma: Direkte Gewalteinwirkung oder starke Zugkräfte auf die Sehne.
  • Alterungsprozess: Degenerative Veränderungen innerhalb der Sehne mit zunehmendem Alter.
  • Medikamente: Langfristige Anwendung bestimmter Medikamente wie Kortikosteroide oder bestimmte Antibiotika kann das Risiko erhöhen.
  • Vorbestehende Erkrankungen: Diabetes mellitus, Adipositas oder chronische Entzündungszustände können einen Achillessehnenriss begünstigen.

Symptome

Ein Achillessehnenriss ist in der Regel durch folgende Symptome gekennzeichnet:

  • Hörbares Knallgeräusch: Viele Betroffene berichten von einem Geräusch wie von einem Peitschenschlag oder einem lauten Knall im Moment des Risses.
  • Starke Schmerzen: Akute Schmerzen im hinteren Bereich des Unterschenkels oder in der Nähe der Ferse.
  • Schwellung und Blutergüsse: Im Bereich der Achillessehne und der umgebenden Gewebe.
  • Gehunfähigkeit: Schwierigkeiten beim Gehen, insbesondere beim Abrollen des Fußes oder beim Stehen auf den Zehenspitzen.
  • Spürbare Lücke: Bei einem vollständigen Riss kann manchmal eine Lücke in der Sehne gefühlt werden.

Diagnose

Die Diagnose eines Achillessehnenrisses erfolgt durch:

  • Klinische Untersuchung: Überprüfung der Symptome, Durchführung spezifischer Tests zur Beurteilung der Sehnenintegrität.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) können den Riss genau lokalisieren und das Ausmaß der Verletzung darstellen.

Behandlung

Die Behandlung eines Achillessehnenrisses kann konservativ oder operativ sein, abhängig vom Ausmaß der Verletzung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Konservative Behandlung

  • Ruhigstellung: Einsatz einer Unterschenkelorthese in Spitzfußstellung zur Immobilisierung des Sprunggelenkes. Diese Behandlung ist nur dann sinnvoll, wenn im Ultraschall eine Annäherung der Sehnenenden zur Deckung der Sehnenlücke in 20° Beugestellung möglich ist.
  • Physiotherapie: Nach initialer Heilungsphase, gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Wiederherstellung der Beweglichkeit.

Operative Behandlung

Chirurgische Rekonstruktion: Nähen des gerissenen Sehnenendes oder, bei veralteten Rissen, Verwendung von Sehnentransplantaten zur Wiederherstellung der Sehnenkontinuität.

Rehabilitation

Unabhängig von der gewählten Behandlungsmethode ist eine sorgfältige Rehabilitation entscheidend, um eine vollständige Erholung zu gewährleisten. Dies umfasst Physiotherapie zur schrittweisen Wiederaufnahme der Belastung und zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Fußes.

Prävention

Präventive Maßnahmen können das Risiko eines Achillessehnenrisses verringern:

  • Regelmäßige Dehnungsübungen: Speziell für die Wadenmuskulatur und Achillessehne.
  • Stärkung der Muskulatur: Gezieltes Training zur Kräftigung der Unterschenkelmuskulatur.
  • Angemessenes Aufwärmen: Vor sportlichen Aktivitäten zur Vorbereitung der Sehnen und Muskeln.
  • Vermeidung plötzlicher Laststeigerungen: Graduelle Steigerung der Trainingsintensität.

Fazit

Ein Achillessehnenriss ist eine ernsthafte Verletzung, die eine umfassende Behandlung und Rehabilitation erfordert. Durch eine Kombination aus Ruhe, gegebenenfalls chirurgischer Intervention und sorgfältiger Physiotherapie können viele Patienten eine vollständige Erholung erreichen und zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren. Präventive Maßnahmen sind wichtig, um das Risiko eines erneuten Risses zu minimieren.

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