Knochenbrüche des Ellenbogens
Knochenbrüche im Bereich des Ellenbogens sind komplexe Verletzungen, die häufig durch Stürze, direkte Gewalteinwirkungen oder pathologische Veränderungen wie Osteoporose entstehen. Der Ellenbogen setzt sich aus drei Knochen – Humerus (Oberarmknochen), Ulna (Elle) und Radius (Speiche) – zusammen. Diese komplexe Gelenkstruktur ermöglicht Bewegungen wie Streckung, Beugung und Drehung. Frakturen in diesem Bereich können daher erhebliche Funktionseinschränkungen verursachen und erfordern eine sorgfältige Behandlung.
Ursachen und Symptome
Ellenbogenfrakturen treten häufig bei Stürzen auf den ausgestreckten Arm oder durch direkte Krafteinwirkung, etwa bei Verkehrsunfällen oder sportlichen Aktivitäten, auf. Besonders bei älteren Menschen erhöht eine reduzierte Knochendichte das Risiko solcher Verletzungen.
Typische Symptome umfassen:
- Schmerzen im Ellenbogen, die sich bei Bewegungen verstärken.
- Schwellungen und Hämatome, oft mit Bewegungseinschränkungen.
- Fehlstellungen oder eine abnorme Beweglichkeit im Gelenk, die auf eine schwere Fraktur hindeuten.
Manchmal können zusätzlich Begleitverletzungen wie Nervenschäden auftreten, die Taubheitsgefühle oder Kraftverlust im Unterarm und in der Hand verursachen.
Diagnostik
Die Diagnose einer Ellenbogenfraktur beginnt mit einer ausführlichen klinischen Untersuchung. Dabei werden Schmerzzonen lokalisiert, die Beweglichkeit überprüft und Begleitverletzungen ausgeschlossen.
Bildgebende Verfahren ergänzen die Untersuchung:
- Röntgenaufnahmen geben Aufschluss über den Verlauf der Fraktur und die Lage der Bruchstücke.
- CT-Scans werden bei komplizierten Brüchen eingesetzt, um eine präzise Beurteilung der Gelenkstruktur zu ermöglichen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach der Art und Schwere des Bruchs, dem Alter und den funktionellen Anforderungen des Patienten.
Konservative Behandlung
Stabile, nicht verschobene Frakturen können durch Ruhigstellung behandelt werden:
- Schienen oder Gipsverbände halten das Gelenk in der richtigen Position, bis die Knochen verheilt sind.
- Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente lindern die akuten Beschwerden.
Operative Behandlung
Instabile oder verschobene Frakturen erfordern eine operative Stabilisierung. Hierbei kommen je nach Frakturtyp verschiedene Verfahren zum Einsatz:
- Osteosynthese: Schrauben, Platten oder Drähte fixieren die Bruchstücke und stellen die Gelenkfunktion wieder her.
- Prothesen: Bei schweren Radiuskopffrakturen kann ein endoprothetischer Teil- oder sogar auch Totalersatz des Gelenks notwendig sein.
Rehabilitation und Nachsorge
Nach der Stabilisierung beginnt die schrittweise Mobilisierung des Gelenks. Die Nachbehandlung umfasst:
- Physiotherapie, um Bewegungseinschränkungen zu vermeiden und die Kraft im Arm wiederherzustellen.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überprüfen.
- Gezielte Übungen, die der Patient eigenständig durchführen kann, um die Beweglichkeit zu fördern.
Prognose
Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung heilen die meisten Ellenbogenfrakturen gut aus. Komplikationen wie Gelenksteife oder Fehlstellungen können jedoch auftreten, insbesondere bei unzureichender Nachsorge. Eine langfristige Rehabilitation ist entscheidend, um die volle Funktionalität des Gelenks wiederherzustellen.
Knochenbrüche des Ellenbogens stellen hohe Anforderungen an Diagnostik und Therapie. Mit einem individuell abgestimmten Behandlungsplan lassen sich in den meisten Fällen gute Ergebnisse erzielen, sodass die betroffenen Patienten ihre Beweglichkeit und Lebensqualität zurückgewinnen können.
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